Es gibt sie zu Hauf im Internet: Rezepte für Pizzateig. Und hier ist mein Rezept, so wie ich es mache. Ich mach es mal so oder mal so: einen oder zwei Tage vorher, am selben Tag, je nachdem wie ich es brauche. Wie im richtigen Leben. Und es schmeckt, so ein wunder, jedes mal.
Dieses Pizzateig Grundrezept lässt sich natürlich leicht abwandeln, dass ist ja der Vorteil eines Grundrezeptes. Olivenöl sorgt zum Beispiel für einen etwas brüchigen, bröseligen Teig. Rapsöl hingegen für einen sehr knusprigen Boden. Es gibt, wie so Oft, verschiedene Faktoren, die den Teig beeinflussen. Temperatur, Hefemenge, Wasseranteil und sicherlich auch Zeit. Aber macht es das nicht grade aus, dass man vielleicht nicht jedes Mal genau das selbe Ergebnis erzielt. Die immer gleichen Zutaten werden jedes Mal anders beeinflusst, aber schmecken wird so eine Pizza jedes Mal. Denn sie ist selbstgemacht. Ich könnte jetzt hier lange über Hydrationen sprechen, aber ganz kurz: je mehr Wasser, desto luftiger wird der Pizzateig später beim backen, vorausgesetzt es hat sich beim kneten einen gute Glutenstruktur gebildet. Beim backen möchte das Wasser verdampfen, wird vom Gluten etwas daran gehindert und vergrößert somit beim backen die von der Hefe gebildeten Luftblasen.
Pizzateig Hydration
50% Hydration bedeutet: 500g Wasser auf 1000g Mehl <- dieser Teig bleibt sehr fest, auch wenn man denkt man könnte durch mehr Hefe mehr Luft in den Teig bekommen.
70% Hydration bedeutet 700g Wasser auf 1000g Mehr <- dieser Teig ist mein “Kompromiss” zwischen lässt sich noch gut verarbeiten und wird sehr luftig
Ein Teig mit 70% Hydration wird sich, wenn mann ihn zum ersten mal macht, falsch anfühlen. Viel zu flüssig und weich. Allerdings ist es wichtig das man ihm nach dem Kneten genug Zeit gibt, damit das Gluten quellen kann. Ahja, das Kneten. Der Teig sollte in einer Küchenmaschine mindesten für 10-15 Minuten geknetet werden. Von Hand sogar noch länger (und das macht nicht wirklich spaß, weil alles klebt). Beim kneten fängt das Klebereiweiß (Gluten) an zu …kleben und verbindet Wasser und Mehl. Das ist wichtig, damit es später beim backen, das Wasser, in den von der Hefe geformten Luftblasen, einschließen kann. Somit wird der Pizzateig schön fluffig, keine sorge, den Boden bekommen wir trotzdem schön Knusprig.
Das backen von Pizza im Haushaltsofen
Man benötigt nicht zwangsweise einen Pizzastein oder ein dickes Stahl das man erst stundenlang so heiß wie möglich werden lässt. Bei mir klappt es so: Mein Ofen hat eine Pizzastufe, das bedeutet Umluft +Unterhitze. Ich backe die Pizza bei ca 220°C für 10-12 Minuten auf einem normalen Backblech auf der untersten schiene. Damit bin ich vollkommen zufrieden.
Eine andere Möglichkeit wäre die Oberhitzen Grillfunktion bei bis zu 300°C zu verwenden. Hierzu kann man erst ein Backblech auf der obersten Schiene vorheizen und dann die fertig belegte Pizza vorsichtig darauf manövrieren (Vorsicht! Verbrennungsgefahr). Backzeit würde ich erstmal auf 5-10 Minuten schätzen. Habt immer ein Auge auf den Belag, zu verbrannt schmeckt er auch nicht mehr.
Das ist ein tolles Rezept für Pizzateig, lieber Ruben! 🙂 Ich freue mich schon, es auszuprobieren!